Kito Nedo
In ihrer künstlerischen Praxis greift Clara Lena Langenbach auf Materialien und Objekte zurück, die bereits in anderer Funktion in der materiellen Kultur eine Rolle spielen. Clara Lena Langenbach stellt mehr oder weniger vertraute Dinge wie Bienen- und Paraffinwachs,
einen Stummen Diener oder Second-Hand-Skijacken neu zur Disposition, indem sie ihren funktionalistischen Kern aufbricht und diese Dinge umarbeitet und anders interpretiert. Allerdings scheint es der Künstlerin nicht so sehr um den Bruch etwa mit der anthropomorphen Anmutung eines Stummen Dieners zu gehen, sondern um die Erweiterung des assoziativen Spielraums, der seinen
Ausgangspunkt in ebenjener Anmutung findet. Das unter anderem in der Kosmetik gebräuchliche Paraffinwachs, eigentlich ein Abfallprodukt der Erdölindustrie, wird in Kosmetikstudios als Weichmacher für die Haut verwendet. Von der Industrie wird er in verschiedenen Farben und Aromen wie „Pfirsich“ geliefert, die man teilweise mit „Natürlichkeit“ assoziieren könnte. Clara Lena Langenbach verwendet den Stoff für fragil wirkende Skulpturen, deren Form an Knochen erinnert und deren Rosé-Tönung etwas hautartig wirkt. Die charakteristische Form entsteht beim Zusammenpressen der Hände, als Abdruckform des Körpers. Die so geformten Skulpturen, wie "Necessary Circumstantial Interpretation" oder "Bend Over Backwards" laden auch zur Spekulation über die die alltäglichen Herausforderungen aller Bildhauerei ein, wie etwa Statik und Materialität.